Übersetzung - Lokalisierung - Transkreation.

Was genau brauchen Sie eigentlich?

Können Sie sich noch erinnern, wie Sie vorgegangen sind, als Ihr Unternehmen zuletzt eine
Website benötigte?

Vielleicht haben Sie über Google nach „Erstellung einer Website“ gesucht und beim ersten
Anbieter auf der Liste angerufen. Schließlich erschien er ganz oben, also wird er wohl der beste gewesen sein.

„Ich möchte gerne die Erstellung einer Website in Auftrag geben. Bis wann haben Sie die fertig?“

Vielleicht haben Sie sich auch zunächst etwas eingehender mit dem Thema beschäftigt.
Welche Arten von Websites gibt es? Welche Plattformen stehen zur Verfügung? Welche Anbieter können womit helfen? Kann ich von Fallstudien oder Erfahrungen anderer profitieren?

Sofern Sie die zweite Herangehensweise gewählt haben, wurde Ihnen wahrscheinlich schnell klar, dass Sie bei Ihrer Recherche nur leicht an der Oberfläche gekratzt haben. Darunter kam ein schier unendlicher Strom von Fachbegriffen wie Hosting, Domain, HTML, Plug-ins, Cookies, API, Widgets, CCS usw. zum Vorschein. Letztendlich mussten Sie einsehen, dass Sie viele dieser
Begriffe erst einmal genauer verstehen mussten, bevor Sie eine Website erhalten konnten, die vollends Ihren Erwartungen und Anforderungen entsprach.

Wenn Sie Übersetzungen benötigen und sich auf die Suche nach einem geeigneten
Übersetzungsbüro begeben, sieht die Sache ganz ähnlich aus. Natürlich können Sie einfach
anrufen und eine Übersetzung in Auftrag geben, aber dann wird man Ihnen zunächst einmal
einige Fragen stellen.

Übersetzungen sind nämlich nicht gleich Übersetzungen. Häufig werden sie in Fachbereiche wie technische, juristische, medizinische oder Marketing-Übersetzungen unterteilt.

Somit ist es anfangs wichtig, den zu übersetzenden Text genau einzuordnen. Daraus ergibt sich beispielsweise, welcher Übersetzer für Ihr Projekt eingesetzt wird. Ein professioneller Übersetzer muss sich nämlich mit mehr als „nur“ den jeweiligen Sprachen auskennen. Darüber hinaus sind auch das nötige Fachwissen auf dem jeweiligen Gebiet und Erfahrungen mit der vorliegenden Textart erforderlich. Nur wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, erhalten Sie letztendlich auch das bestmögliche Ergebnis.

Genau aus diesem Grund arbeiten wir bei World Translation mit einem großen Netzwerk
spezialisierter freiberuflicher Übersetzer aus der ganzen Welt zusammen. Denn Ihr Text verdient es, von einem echten Experten auf Ihrem Fachgebiet übersetzt zu werden. Hier erfahren Sie mehr über den Ansatz von World Translation.

Aber wenn Übersetzungen nicht gleich Übersetzungen sind, was genau benötigen Sie dann?
Die Antwort finden Sie hier.

 

 

DREI STUFEN DER TEXTUMWANDLUNG

In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über einige der Schlüsselbegriffe, die Ihnen im
Gespräch mit einem Übersetzungsbüro wahrscheinlich begegnen werden: Übersetzung,
Lokalisierung und Transkreation.

Auch wenn diese drei Begriffe jeweils eigenständig sind, haben Sie doch einiges gemeinsam.
Betrachten Sie sie am besten als drei unterschiedliche Stufen der gleichen Dienstleistung.
Stellen Sie sich einfach eine Treppe mit drei Stufen vor. Auf der ersten Stufe finden Sie die
gewöhnliche Übersetzung. Um auf die zweite Stufe der Lokalisierung zu gelangen, ist zusätzliche Arbeit erforderlich. Auf der dritten und höchsten Stufe ist die Transkreation angesiedelt, für die noch mehr Arbeitsaufwand nötig ist. Welche der drei Stufen Sie benötigen, hängt nun davon ab, wie nuanciert Ihre Textumwandlung sein muss.

Verschaffen wir uns zunächst einen visuellen Überblick über diese Begriffe, die zugehörigen
Erklärungen folgen später:

 

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1. ÜBERSETZUNG

Auf der ersten Stufe befindet sich also die gewöhnliche Übersetzung. Bevor wir uns aber mit
einer genaueren Definition der Dienstleistung Übersetzung beschäftigen, lassen Sie uns
zunächst eines klarstellen. Der Begriff Übersetzung wird von vielen als eine Art
Sammelbezeichnung verwendet. Er dient als übergeordnete Kategorie für nahezu alle
Aktivitäten, bei denen ein Text von einer Sprache in eine andere übertragen wird. Dies ist
natürlich etwas verwirrend. Aber bleiben Sie dran!

Auch wenn die Bezeichnung „Übersetzung“ sowohl von Fachleuten als auch allgemein als
Oberbegriff verwendet wird, ist damit wie gesagt die eigenständige erste Stufe auf der
Übersetzungstreppe gemeint. Bei der Erstellung einer einfachen Übersetzung sind zur
Umwandlung des Ausgangstextes am wenigsten Nuancen zu berücksichtigen. Hauptsächlich geht es darum, die grammatischen Regeln und die Syntax der jeweiligen Sprachen zu beachten. Die Aussage des Textes wird Satz für Satz oder Abschnitt für Abschnitt in die neue Sprache
übertragen. Somit verläuft die Übersetzung relativ nahe am Ausgangstext.

Schauen wir uns ein konkretes Beispiel eines englischen Textes an, der ins Deutsche
übersetzt wird:

„Friday 3rd December: 50% on all purchases (from €150)“

„Freitag, 3. Dezember: 50 % auf alle Einkäufe (ab 150 €)“

Der Inhalt bleibt genau gleich, aber in der deutschen Fassung werden die korrekte Schreibweise des Datums, die Leerzeichen vor dem Prozent- und Währungszeichen sowie die Tatsache
beachtet, dass das Eurozeichen nach dem Zahlenwert geschrieben wird.

Zu den Textarten, für die meistens einfache Übersetzungen ausreichen, gehören Handbücher, Anleitungen, medizinische Texte und Leitfäden.

 

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2. LOKALISIERUNG

Die Begriffe „Lokalisierung“ und „Übersetzung“ werden häufig gleichgestellt und fast schon wie Synonyme verwendet. Doch obwohl sie sich definitiv ähneln, gibt es zwischen diesen beiden
Begriffen einige wichtige Unterschiede.

Stellen Sie es sich einfach so vor, dass Sie Ihren Blick dabei etwas vom Text (also dem Fokus der Übersetzungsarbeit) abheben und auch andere Zusammenhänge berücksichtigen. Dies können zum Beispiel kulturelle Gesichtspunkte, Namen, Preise und vieles andere mehr sein. Während die Übersetzung nahe am Text bleibt, berücksichtigt die Lokalisierung auch kulturelle Aspekte.

Schauen wir uns also auch hier ein konkretes Beispiel an, das Ihnen vielleicht schon einmal selbst begegnet ist:

Coca-Cola hat bereits mehrfach Werbekampagnen durchgeführt, bei denen Flaschen
personalisiert wurden. In den USA waren Flaschen zu kaufen mit der Aufschrift: „Share a Coke with John / Jack / Jenny“. In Deutschland wurden daraus Jan, Max und Julia.
In China hingegen gilt es als unhöflich, Menschen auf solche Art und Weise mit dem Vornamen anzusprechen. Deshalb griff Coca-Cola dort zu einer anderen Lösung und verwendete
Bezeichnungen anstatt Namen: „Share a Coke with your best friend / your mum / a colleague“.

Und genau darum geht es bei der Lokalisierung: Man löst sich etwas vom Ausgangstext und passt die gleiche Bedeutung an die neuen Märkte an.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass Ihr Text im Großen und Ganzen „nur“ übersetzt
werden muss und lediglich wenige Elemente eine Lokalisierung erfordern. Beispielsweise könnte es sich dabei um ein Handbuch handeln, das sehr textnah Satz für Satz übersetzt werden soll.
Im gleichen Handbuch könnten aber auch Maße oder Gewichtsangaben enthalten sein, die an die jeweiligen Märkte angepasst werden müssen. Hier hätten wir es also mit einer Übersetzung einschließlich Lokalisierung ausgewählter Elemente zu tun.

Ist Ihnen der Unterschied zwischen Übersetzung und Lokalisierung immer noch nicht ganz klar?
Dann schauen wir uns folgenden sehr konkreten Satz an:

„Mit Hilfe eines persönlichen Speiseplans, der 130 € gekostet hat, hat er innerhalb von zwei Monaten 20 kg abgenommen. Er hat mit seiner Diät am 28.06.2021 angefangen, und genau zwei Monate später hatte er 20% seines Körpergewichts abgenommen.“

Die englische Übersetzung würde so lauten:

„He lost 20 kg in 2 months with a personalized meal plan that cost €130. He started the diet on 28 June 2021 and exactly 2 months later he had lost 20% of his body weight.“

Soweit ergibt alles Sinn. Um diesen Satz jedoch auf dem britischen Markt zu verwenden, sollte die Preisangabe in Britischen Pfund erfolgen. Außerdem ist die Gewichtsangabe in Kilogramm nicht optimal.

Eine Lokalisierung dieses Satzes für den britischen Markt könnte folgendermaßen aussehen:

„He lost just over 3 stones and 2 pounds in two months with a personalized meal plan that cost 110 pounds sterling. He started the diet on 28 June 2021 and exactly two months later he had lost 20% of his body weight.“

Damit wäre der Satz für den britischen Markt lokalisiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Übersetzung auf allen englischsprachigen Märkten zu gebrauchen wäre. Für die USA müsste er wie folgt lauten:

„He lost 16.1 lb in 2 months with a personalized meal plan that cost 153 USD. He started the diet on 6/28/2021 and exactly 2 months later he had lost 20% of his body weight. “

Denn auf dem US-amerikanischen Markt wird zur Gewichtsangabe das internationale Pfund
verwendet, wobei der Preis natürlich in US-Dollar anzugeben ist. Außerdem ändert sich die Schreibweise des Datums.

Zu den Textarten, die typischerweise eine Lokalisierung erfordern, gehören unter anderem Apps, Videospiele und Websites.

 

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3. TRANSKREATION

Transkreation ist ein relativ neuer Begriff in der Übersetzungsbranche. In einigen
Zusammenhängen wird die Transkreation als ein Pendant zur oder eine Weiterentwicklung der Marketing-Übersetzung betrachtet, die sich einer freieren Form bedient als die stringenteren
Arten von Übersetzungen (beispielsweise von juristischen oder technischen Texten).

Transkreation bedeutet, dass der Ausgangstext nicht einfach übersetzt, sondern gänzlich
umgeschrieben wird. Dabei kommt im Zieltext die gleiche tiefere Bedeutung zum Ausdruck,
allerdings nach einer Anpassung an den Kontext in der neuen Sprache. Anders ausgedrückt wird hier also nicht der Text in eine andere Sprache übertragen, sondern seine Botschaft.
Demzufolge kann es durchaus vorkommen, dass Sie Ihren Ausgangstext in der Übersetzung für den neuen Markt gar nicht mehr wiederfinden. Bei einer Transkreation geht es also darum, sich vollständig von den konkreten Worten des Originals zu lösen und den Text komplett neu zu schreiben. Eine Transkreation muss die gleiche zugrunde liegende Botschaft vermitteln und die gleichen Emotionen hervorrufen wie der Ausgangstext, dies jedoch in der Zielsprache und
entsprechend ihrer kulturellen Gegebenheiten.

Noch ein Beispiel gefällig? Bitte schön:

Vor einigen Jahren verwendete das Technologieunternehmen Intel den Slogan „Intel: Sponsors of Tomorrow“. Damit sollte die innovative und zukunftsorientierte Arbeit des Unternehmens hervorgehoben werden. Für den brasilianischen Markt nutzte Intel letztendlich jedoch einen ganz anderen Slogan. Untersuchungen hatten nämlich ans Licht gebracht, dass Verbraucher in Brasilien den Slogan so verstanden, dass Intel anstatt hier und jetzt erst in ferner Zukunft seine eigenen Versprechen einhalten würde. Deshalb wurde auf dem brasilianischen Markt folgende Version verwendet: „Intel: In Love with the Future.“

Um eine gute Transkreation abzuliefern, muss man den Zielmarkt also sehr gut kennen.
Man muss genau wissen, was dort funktionieren wird und welcher Schuss nach hinten
losgehen kann.

Somit ist Transkreation insbesondere bei Slogans, Produktnamen, Werbematerialien und
humoristischen Texten gefragt.

 

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INTERNATIONALISIERUNG

Zu Beginn dieses Artikels sprachen wir von drei unterschiedlichen Begriffen. Abschließend
haben wir jedoch noch einen Bonusbegriff für Sie. Diesen können Sie im Hinterkopf behalten,
da Sie sich nun über die Unterschiede zwischen Übersetzung, Lokalisierung und Transkreation im Klaren sind. Hierbei geht es um eine Strategie, die Sie beim Verfassen Ihrer Texte von Beginn an mit einbeziehen können, wenn diese mehr als „nur“ übersetzt werden sollen.

Diese Strategie heißt Internationalisierung und zielt darauf ab, wie Sie Ihre später zu
lokalisierenden Texte am besten formulieren. Mit anderen Worten handeln Sie dabei
vorausschauend und bereiten die Texte bereits beim Schreiben auf ihre Lokalisierung vor.

Eine gute Internationalisierungsstrategie berücksichtigt zum Beispiel potenzielle Probleme mit Mehrzahlformen, Maßeinheiten oder unterschiedlichen Geschlechtern in anderen Sprachen.

Internationalisierung kommt auch auf einem anderen Fachgebiet zum Tragen, das wir hier zur besseren Veranschaulichung heranziehen wollen. Denn auch auf dem Gebiet von Software und Apps spricht man von Internationalisierung. In diesem Zusammenhang meint
Internationalisierung, dass man eine App so konzipiert oder programmiert, dass sie sich später so einfach wie möglich lokalisieren lässt. In der Praxis bedeutet dies unter anderem, dass
Textstränge, Codes und Grafiken so gestaltet werden, dass sie leicht an andere Sprachen
angepasst werden können.

Im folgenden Beispiel unterscheidet sich die Textlänge für die Schaltfläche sehr deutlich von Sprache zu Sprache:

KnapperEin auf Internationalisierung bedachter Programmierer wird beim Design der Schaltfläche
berücksichtigen, dass der Text auf anderen Sprachen länger ist als auf Englisch. Deshalb wird er die Schaltfläche breiter gestalten, damit sie nach erfolgter Lokalisierung nicht für alle
Zielsprachen individuell geändert werden muss.

Auch bei Farben kann je nach kulturellem Zusammenhang eine Lokalisierung erforderlich
werden. Dies kommt insbesondere dann vor, wenn die gewählten Farben in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Bedeutungen haben. Nehmen wir zum Beispiel die Farbe Rot. In vielen europäischen, amerikanischen und asiatischen Ländern steht Rot für Liebe, Leidenschaft oder Glück. In einigen afrikanischen Kulturen hingegen symbolisiert Rot den Tod oder Sorgen.

Wenn Sie also auf unterschiedlichen Märkten das gleiche Signal senden möchten, kann dies
Veränderungen am Design erforderlich machen. Dazu gehört auch die Anpassung an kulturelle Elemente wie beispielsweise Farben.

Solche Designperspektiven finden sich auch in der Welt der Texte. Wenn Sie bereits wissen, dass Ihr Text für andere Märkte lokalisiert werden soll, können Sie sich ins „Design“ hineindenken und das Format sowie die Formulierungen des Textes dementsprechend gestalten. Machen Sie sich Gedanken darüber, ob wirklich viele kulturspezifische Elemente wie Sprichwörter,
Redewendungen oder Referenzen erforderlich sind oder ob Sie den Text eher neutral halten können. Nehmen wir beispielsweise das dänische Wort „hygge“, das man nicht direkt übersetzen kann. Um dies zu kompensieren, könnte man seine Bedeutung mit vielen Worten erklären.
Allerdings wäre es meistens besser, sich diese Mühe zu sparen und schon im Ausgangstext
einfach ein anderes Wort zu verwenden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Sie können den Prozess der Textumwandlung selbst beeinflussen,
indem Sie beim Schreiben Ihrer Texte langfristig vorausschauen. Machen Sie sich frühzeitig
Gedanken über die Fallstricke, in denen sich Ihr Text auf anderen Märkten und bei anderen
Zielgruppen verfangen könnte. Dadurch wird Ihre und auch die Arbeit Ihrer Sprachdienstleister deutlich einfacher.

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